Welche Vorteile haben die beiden Modelle und welches e-Learning passt besser zu meiner Blended Learning Lösung?

 

Immer mehr Unternehmen setzen auf e-Learning Elemente in ihren Weiterbildungs-und Trainingsmaßnahmen. Bevor Sie Blended Learning Modell in Ihrem Unternehmen einführen, sollten Sie sich jedoch die Frage stellen, für welche Art e-Learning Sie sich im Rahmen des Blended Learning Prozess entscheiden: synchrones oder asynchrones e-Learning?

 

Synchrones e-Learning – unkompliziertes und interaktives e-Learning mit Webinaren

 

 Was versteht man eigentlich genau unter synchronem e-Learning? Im „Lernkontext“ bedeutet das, das Lernen gleichzeitig stattfindet. Das heißt, dass die TeilnehmerInnen und TrainerInnen zum selben Zeitpunkt in einem virtuellen Raum (Webinar-Raum) aufeinandertreffen.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Webinar Softwares und Anbieter, wie zum Beispiel Adobe Connect, mit denen man einfach und unkompliziert Webinare – inklusive Audio-, Video-, und Präsentationselementen – erstellen kann. Außerdem gibt es Umfrage-Tools, bei dem Single-Choice, Multiple-Choice oder offene Fragen gestellt werden können. Durch diese und weitere Interaktionsmöglichkeiten, wie die Chatfunktion, werden die TeilnehmerInnen direkt in den Lernprozess miteinbezogen. Dadurch steigt nicht nur die Motivation bei den teilnehmenden Personen, sondern langfristig gesehen auch der Lerntransfer.

Anwendungsbeispiele und Vorteile für synchrones e-Learning bei Blended Learning Lösungen

 

Häufig werden synchrone e-Learning Modelle, wie Webinare, im Rahmen eines Blended Learning Prozess, vor dem Präsenztraining eingesetzt.

Webinare sind eine gute Möglichkeit, die Seminar-TeilnehmerInnen bereits vor dem ersten Präsenztermin mit dem Thema vertraut zu machen und ihnen eine kurze Einführung in das bevorstehende Training zu geben. Für die TrainerInnen haben Webinare vor dem Face-2-Face Training vor allem zwei Vorteile. Erstens bekommen die TrainerInnen bereits einen guten Überblick über das aktuelle Know-How der TeilnehmerInnen, was ihnen bei der Vorbereitung des Seminars hilft. Zweitens können die Wünsche und Erwartungen der Personen schon vorab abgefragt, und anschließend besser darauf eingegangen, werden.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Webinare als Follow-Up nach dem Präsenztermin einzusetzen. Dadurch können Fragen, die etwa erst im Nachhinein aufgetaucht sind, beantwortet und direktes Feedback gegeben werden.

Synchrones vs. asynchrones e-Learning - Frau bei Webinar

Webinare vor dem ersten Präsenztermin führen nicht nur die TeilnehmerInnen besser in die Thematik ein, sondern helfen auch den TrainerInnen die Bedürfnisse und Erwartungen der Personen besser zu verstehen

Was sind weitere Vorteile von synchronen e-Learning Modellen?
Zwei wesentliche Vorteile für die TrainerInnen, als auch für die TeilnehmerInnen sind die Zeit-und Kostenersparnis. Einerseits durch die Ortsunabhängigkeit, wodurch weder Reisezeit, noch Reisekosten entstehen und andererseits durch die schnelle Erstellung von Webinarräumen und den damit geringen Aufwand.

Unser Fazit: Durch den Einsatz von Video, Audio & Co. können Webinare abwechslungsreich und interaktiv gestaltet werden. Dadurch können sich die TeilnehmerInnen schon vor der ersten Trainingseinheit untereinander austauschen und gegenseitig motivieren. Im Großen und Ganzen haben Webinare, die vor der ersten Trainingseinheit stattfinden, für beide Seiten Vorteile. Der Aufwand und die Kosten für verschiedene Webinar-Softwares sind außerdem überschaubar. Definitiv ein guter Einstieg und erstes Kennenlernen von e-Learning/Blended Learning Methoden.

 

Synchrones vs. asynchrones e-Learning – was sind die Unterschiede?

 

Asynchrones Lernen ist wie synchrones Lernen nicht nur ortsunabhängig, sondern darüber hinaus auch zeitunabhängig. Typisches asynchrone e-Learning Methoden sind Lernplattformen, sogenannte Learning Management Systeme (LMS). Früher wurden solche Lernsysteme hauptsächlich für die Organisation und Administration von Weiterbildungsmaßnahmen verwendet. Mittlerweile bieten Lernplattformen aber viele weitere Funktionen.

Zum asynchronen e-Learning zählen beispielsweise Lernvideos und e-Learning Bausteine, die aktiv in den Lernprozess integriert werden. Dabei haben die TeilnehmerInnen selbst die Wahl, ob sie bestimmte Bausteine überspringen – wenn sie mit dem Thema zum Beispiel schon vertraut sind – oder ob sie Bausteine öfter „durchgehen“. Durch Fragen am Schluss können dann einzelne Lernphasen beendet werden. Das verschafft außerdem einen guten Überblick über die persönlichen Fortschritte und Lernerfolge aller Beteiligten.

Ein bedeutender Unterschied zu synchronem Lernen ist der, dass bei asynchronem e-Learning vor allem der Lerner im Mittelpunkt steht. Ein Webinar läuft in den meisten Fällen nach einem bestimmten (Zeit-)Plan ab, wo der Lerner selbst zwar auch interaktiv daran teilnehmen kann, er aber nur wenig Einfluss auf den inhaltlichen Ablauf hat. Bei Lernplattformen kann dieser jedoch selbst entscheiden wann er welche Aufgaben erledigt, ob er einen Baustein überspringt und wann er eine Pause einlegt. Zusätzlich sind die Lerner bei asynchronen e-Learnings auch zeitunabhängig.

 

Begleitung von asynchronem e-Learning vor, während und nach dem Training

 

Lernplattformen werden meist über einen längeren Zeitraum eingesetzt. Häufig sogar vor, während und nach dem Training.

Vor dem Training dienen Lernplattformen vor allem zur Trainingsvorbereitung für die TeilnehmerInnen. Durch die Transparenz und der meisten Plattformen wird ein positiver Gruppendruck erzeugt und die Vorbereitungsaufgaben eher erledigt, da es für alle Beteiligten sichtbar ist wer was gemacht hat. Zudem können sich die Personen bereits ein bisschen kennenlernen und Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche schon vorab geklärt werden.

Besteht das Training aus mehreren Trainingseinheiten, so kann die Plattform während der einzelnen Präsenztermine gut dafür genutzt werden, Inhalte durch kurze Aufgaben nochmal aufzufrischen.

Nach dem Präsenztraining steht vor allem ein nachhaltiger Lerntransfer im Mittelpunkt. Durch mehrere Nachbereitungsaufgaben beschäftigen sich die TrainingsteilnehmerInnen auch noch nach der Weiterbildung mit den gelernten Inhalten. Außerdem können die Personen auf der Plattform untereinander kommunizieren, Erfahrungen austauschen und ihre persönlichen Fortschritte mit anderen teilen.

Unser Fazit: Kostentechnisch sind die Konzeption und das Erstellen asynchroner e-Learning-Modelle oft teurer als synchrone e-Learning Tools, wie Webinar Softwares. Langfristig wird das aber durch das praktisch unendlich wiederholbare Einsetzen wieder ausgeglichen.

 

Wie entscheide ich welches e-Learning Modell am besten zu meinem Training passt?

 

In der untenstehenden Grafik haben wir die Vor-und Nachteile beider Modelle nochmal zusammengefasst. Nutzen Sie diese als Leitfaden für Ihre Entscheidung! Unser Tipp: Priorisieren Sie bei Ihrer Entscheidung zwischen den verschiedenen Faktoren immer zuerst danach, was die Lerner brauchen. Denn diese sind immerhin der Grund, wieso sie sich aktuell mit dem Thema asynchrones/synchrones e-Learning auseinandersetzen.

Synchrones vs. asynchrones e-Learning Infografik

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