Wir sind endgültig im digitalen Zeitalter angekommen und moderne Technologien beeinflussen unsere Arbeitsbedingungen- und weisen maßgeblich. Die Digitalisierung betrifft so gut wie alle Bereiche unseres Lebens, so auch den Weiterbildungsbereich. Laut einer Studie von MAKAM Research, die von der „Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung“ (PbEB) in Auftrag gegeben wurde, sehen 90% der befragten Führungskräfte und Personalverantwortlichen österreichischer Unternehmen, großen Weiterbildungsbedarf im Bereich „Digitale Kompetenzen“ und e-Learning. 75% der Unternehmen haben sogar bereits digitale Bildungsmaßnahmen gesetzt. [1]

Was sind die 3 größten e-Learning Trends für 2018?

 

1. Micro-und Mobile Learning

 

Micro- und Mobile Learning wurden in den letzten Jahren immer populärer, was vor allem an der zunehmenden Smartphonenutzung liegt. 2017 besaßen bereits 68% der ÖsterreicherInnen ein Smartphone und Umfragen zufolge wird diese Zahl in den nächsten Jahren steigen. [2] Mobile Learning bietet den Vorteil, dass man orts-und zeitunabhängig auf bestimmte Lerninhalte zurückgreifen kann. Meist erfolgt das Lernen am Smartphone oder einem anderen mobilen Gerät in Form von Micro Learning (zu Deutsch: Mikrolernen). Das bedeutet, dass Lerninhalte in kurzen Schritten und kleinen Einheiten vermitteln werden. Kurze Videoclips, Infografiken oder Quiz-Apps sind alle am Smartphone abrufbar und bieten sich für eine schnelle Vermittlung von Inhalten und Informationen gut an. Vor allem während sogenannter Leerzeiten, wie dem Straßenbahnfahren oder Wartezeiten beim Arzt, können wir auf unserem Smartphone „Häppchenweise“ neues Lernen.

Infografiken sind visuell aufbereitet Informationen und geben uns einen kurzen und knappen Überblick zu einem bestimmten Thema. [3]

Ein gutes Beispiel für Micro Learning ist das Erlernen einer neuen Sprache mittels Sprach-Apps: kurze Videos- oder Audioclips helfen uns beim Erlernen der Aussprache, Vokabel können in kürzester Zeit im Wörterbuch gesucht und anschließend in Form eines Quiz überprüft werden. Doch auch bei beruflichen Weiterbildungen bietet sich der Einsatz von Micro Learning an. Ein wesentlicher Vorteil ist das Auseinandersetzen mit dem Thema bereits vor und nach dem Präsenztraining. Kurze Videoclips geben den TeilnehmerInnen bereits vor dem Workshop einen Einblick in die Thematik und kleinere Aufgaben, die nach der Präsenzeinheit erledigt werden müssen, erhöhen das Engagement der TeilnehmerInnen und verbessern zugleich den Lerntransfer. [4]

2. Gamification

 

Der Einsatz von Spielen bei Weiterbildungsmaßnahmen ist nichts Neues, moderne Technologien eröffnen jedoch ganz neue Einsatzmöglichkeiten spielerischer Elemente. Wesentliche Vorteile der Integration von Spielen sind, unter anderem:

  • ein erhöhtes Engagement und Motivation der TeilnehmerInnen,
  • die Möglichkeit auf sofortiges Feedback nach Spielende und
  • einem besseren Lerntransfer, der zu nachhaltigen Verhaltensänderungen und höherem Lernerfolg führen kann.

Wie bereits erwähnt, können mit spielerischen Elementen vor, während und nach einem Präsenztraining Inhalte vermittelt oder abgefragt werden. Neben den Spaß bringenden Aspekten beschäftigen sich die TeilnehmerInnen dadurch aber vor allem intensiver mit den Inhalten, was zu besseren Ergebnissen führt. [5]

 

3. Social Learning

 

Lernen in der Gruppe ist prinzipiell nichts Neues – die meisten von uns kennen das schon aus Schulzeiten. Dennoch hat gemeinschaftliches Lernen durch die Entwicklung neuer Technologien in den letzten Jahren an neuer Bedeutung gewonnen. Bei Social Learning geht es darum, dass Menschen voneinander lernen. Foren, Chats und soziale Netzwerke haben neue, schnellere Wege geschaffen sich untereinander auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und Wissen weiterzugeben. Auch bei einigen Unternehmen hat sich der Trend des Social Learnings durchgesetzt: Zum Beispiel verwenden immer mehr Unternehmen Social Media Tools, wie Slack anstatt E-Mails als Kommunikationstool. Und auch im beruflichen Weiterbildungsbereich greifen Unternehmen immer häufiger auf digitale Lösungen zurück. Der Einsatz von Blended und E-Learning Plattformen verbessert nicht nur das Gemeinschaftsgefühl der TeilnehmerInnen, sondern sorgt für einen besseren Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag. [6]

Wie werden sich diese Trends in den kommenden Jahren weiterentwickeln?

 

Der Einsatz von mobilen Endgeräten und digitalen Elementen werden also immer wichtiger – wie sich die Trends genau weiterentwickeln werden, können wir natürlich nicht genau sagen. Unsere heutige Welt und die Gesellschaft, in der wir leben, ändern sich täglich und werden immer weniger vorhersehbar, denn wer hätte vor einigen Jahren schon gedacht, dass wir eine neue Sprache mit Applikationen auf unserem Telefon erlernen können?

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