HR Experte bei Travix Remko Verheul – über seine Erfahrungen mit der Lerntransfer Plattform Promote und die Zukunft von L&D

Dieser Artikel ist am 20. August 2015 im Original auf www.mdi-training.com erschienen.

In der Learning & Development Industrie (L&D) sind beträchtliche Veränderungen im Gange. Digitale Tools und Online Angebote vermehren sich rasant und HR steht vor neuen Herausforderungen aber auch vor vielen neuen Möglichkeiten, wenn es um die Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften geht. Eine dieser neuen Möglichkeiten ist der Einsatz von Blended Learning Methoden, wie zum Beispiel der Lerntransfer Plattform Promote. Diese ermöglicht es, Lerntransfer nachhaltig zu managen und Entwicklungsprozesse weit über das Präsenztraining hinausgehen zu lassen. Wir haben mit Remko Verheul – Global Head of HR bei Travix International und ehemaliger Program Director der Swarovski Academy – über seine Erfahrungen mit der Plattform und seiner Zukunftsprognose für die L&D Branche gesprochen.

 

Was war Ihre erste Reaktion, also Sie von der Lerntransfer Plattform Promote gehört haben?

 

Remko Verheul: Meine Reaktion war sehr positiv. Travix ist sehr webbasiert, technik- und internetaffin, weshalb E-Learning Tools, wie Promote, sehr gut zu unserem Unternehmen passen. So haben wir zum Beispiel auch ein Online Performancemanagement System und eine App für Ausgaben Management. Der zweite und auch wichtigere Grund, weshalb mir Promote so gut gefallen hat ist der, dass man mit der Lernplattform, weg von einem einmaligen, punktuellen Investment für ein Training hin zu einer langfristigen Geschichte geht, und das war ein Ziel von uns. Ich bin ziemlich sicher, dass das auch einer der Gründe ist, warum das Programm so gut funktioniert hat. Neben dem Präsenztraining, hatten die TeilnehmerInnen auch Online Vor- und Nachbereitungs-Sessions, sowie Diskussionen – ebenfalls vor und nach dem Training. Die Plattform Promote bündelt all diese Investments – vor, während und nach dem Training – und bildet sie transparent ab.

 

Wie waren die Reaktionen der TeilnehmerInnen und Führungskräfte, als Sie das Tool vorgestellt haben: Gab es hohen Erklärungsbedarf oder war es eher ein Selbstläufer?

 

Es war nicht gleich ein Selbstläufer, nein. Die Entscheidung, Blended Learning einzuführen und mit Promote zu arbeiten haben ich in erster Instanz alleine getroffen. Ich war davon überzeugt, dass die Plattform und ihre Funktionen uns helfen können, unsere Trainingseffektivität zu erhöhen. Nachdem ich die Entscheidung getroffen habe, habe ich das kurze Erklärungsvideo an meine MitarbeiterInnen geschickt und von da weg haben wir auch schon gestartet, damit zu arbeiten. Den Eindruck, den ich bisher von den TeilnehmerInnen erhalten habe, ist der, dass die Plattform sehr einfach zu bedienen ist und gerne verwendet wird. Das gilt auch für die Führungskräfte, die die Teilnehmer während des ganzen Entwicklungsprozesses unterstützen. Und wie bereits erwähnt, passt Blended Learning sehr gut zu unserer Unternehmenskultur. Mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren ist Travix ein sehr junges Unternehmen. Da mit Trainingsmaßnahmen zu kommen, die auf irgendeine Art old fashioned sind, war für uns keine Option.

 

Aus Ihrer Sicht als HR Profi: Welche Vorteile bringt die Lerntransferplattform Promote für Sie?

 

Da gibt es mehrere. Erstens kommen die Teilnehmer vorbereitet und mit Vorwissen zum Training. Zweitens gibt mir die Plattform eine einfache Möglichkeit, zu beobachten, was vor sich geht. Das Tool zeigt dir, wer aktiv ins Training involviert ist und mitarbeitet und wer nicht. Bei reinen Präsenztrainings musst du raten wer richtig Energie ins Training steckt und sich ehrlich weiterentwickeln möchte und wer nur dort ist weil er hingeschickt wurde. Durch den Einsatz von Blended Learning Methoden und Promote kann man sehen was die TeilnehmerInnen machen und man kann es steuern. Außerdem schafft Promote ein Umfeld, das über einzelne Trainingstage weit hinausgeht.

Mit Promote wird ein Umfeld geschaffen, das weit über die Traningstage hinausgeht und Trainingstransfer möglich macht.

Was war die Reaktion der TeilnehmerInnen und wie hoch war die Beteiligung?

 

Es gab bei dem Training insgesamt drei Gruppen, die alle mit Promote gearbeitet habe. Die erste Gruppe – vielleicht um die 50% – hat die Plattform sofort und während des Trainings viele Male genutz. Die zweite Gruppe hat, nachdem sie erstmal aktiviert werden musste, die Plattform gut genutzt und bei der dritten Gruppe haben in etwa 85-90% Promote verwendet. Das heißt, dass um die 10-15% der TeilnehmerInnen die Plattform nicht genutzt haben – ich denke so einen Anteil an Nicht-Involvierten gibt es bei einem Training aber immer. Der Vorteil von Promote ist, dass man genau sehen kann, um wen es sich handelt und wer wie motiviert und engagiert ist.

 

Zum Schluss: Was denken Sie über Blended Learning Tools wie Promote im Allgemeinen? Glauben Sie, dass das die Zukunft von L&D sein wird?

 

Im Hinblick auf die Trainingsindustrie, in der Blended Learning eine immer größere Rolle spielt, ist Promote, denke ich, ein gewaltiger Schritt nach vorne. Ich weiß natürlich, dass es viele hochqualifizierte und erfahrene Trainer gibt. Aber um ein bisschen schwarz-weiß zu malen und zu polarisieren: Das ist eher das alte Modell. Für ein neues Modell in der Trainingsindustrie sehe ich viel mehr digitale Tools und E-Learning Plattformen. Als Trainingsanbieter muss man sich für diese Veränderungen rüsten. Es bedeutet nämlich auch eine Änderung des Business Modells. Kamen früher noch 100% des Umsatzes über verkaufte Trainingstage, wird das in fünf bis zehn Jahren nur noch einen ganz kleinen Teil ausmachen. Um da mitzuhalten, muss man aktiv an diesem Veränderungsprozess teilnehmen – auch im Hinblick auf Promote. Spannend wird zum Beispiel, wie qualifizierte Content-Lieferanten in das Tool eingebunden werden können. Es gibt ja zum Beispiel viele Universitäten,  bei denen schon sehr viel Online abläuft und sie ihre Lektionen online posten. Es gibt so unglaublich viel Content im Web, der wertvoller Part von Trainings und Entwicklung sein kann. Ich glaube schon, dass immer Platz für „Klassenzimmer“ Trainings sein wird… oder sagen wir vielleicht „Entwicklung innerhalb des Klassenzimmers“, das passt vielleicht noch besser. Aber wenn man sich als Organisation positionieren und Wettbewerbsvorteile erzielen will, muss man die neuen Möglichkeiten zulassen und leben.

Remko Verheul ist Senior Talent & Development Director mit 15 Jahren internationaler Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung von langfristig und nachhaltig angelegten Entwicklungsmaßnahmen im Kontext gesamter Unternehmen. Die Ziele des Travix Führungskräfte Programms, bei dem Promote eingesetzt wird, sind es die Führungskräfte von morgen zu entwickeln, tägliche Leistung der Führungskräfte wie auch ihre direkten Reports zu stärken und das Mantra von Travix „We grow talent“ zu leben.